Diesen Eintrag möchte ich mit einer kleinen Anekdote beginnen:
Es ist ungefähr drei Jahre her, als meine damalige Freundin (heute Frau) mir von ihrer Zeit im Orchester erzählte und ganz nebenbei erwähnte sie die schön trainierten Unterarme des Dirigenten.
Von diesem Tag an änderte sich mein Training (bis zum heutigen Tag). Natürlich war es von ihr nur nebenbei erwähnt worden, aber in mir löste dies eine komplett neue Sichtweise auf das Training verschiedener Muskeln im Körper aus.
„schön trainierte Unterarme“
Klar hatte ich keine dünnen Unterärmchen, aber durch mein bisheriges Training waren diese Muskeln auch nie wirklich in meinem Fokus gewesen, geschweige denn hätte ich gedacht dass diese Muskeln groß auffallen würden. Als ich aber mehr und mehr darüber nachdachte, fiel mir auf, dass es in der Tat größtenteils die Unterarme sind, die man im T-Shirt zu sehen bekommt; ganz besonders, wenn sie noch von dicken Adern und Venen durchzogen werden.
Von dem oben genannten Tag an trainierte ich gezielt meine Unterarmmuskeln und sie sind bis heute die Muskeln bzw. die Körperpartie, auf die ich am meisten angesprochen werde (was wohl auch an einer recht starken Vaskularität liegt). Hinzu kommt der Aspekt, dass gerade starke Unterarme für viele wichtige (Grund-)Übungen enorme Bedeutung haben, da sie für die Griffkraft verantwortlich sind. Bevor man also zu Schlaufen etc. greift (jaja, hab ich auch alles hinter mir), sollte man bei dem schwächsten Glied in der Kette beginnen und das sind nunmal bei Rudern, Kreuzheben Klimmzügen etc. die Unterarme. Aber die Unterarme waren nicht die einzigen vergessenen Muskeln bei mir. Die Waden sind auch so eine Muskelgruppe, die im Fitnessbereich besonders gerne vergessen oder weggelassen werden, denn in Jeans und Tank Top oder Muscle Shirt sieht man diese ja nicht. Im Bodybuilding sieht das ganz anders aus, denn hier ist die Symmetrie und das Gesamtbild des Athleten von besonderer Bedeutung. Zwar trainierte ich meine Waden relativ regelmäßig, aber lang nicht mit der Intensität wie alle anderen Muskeln. Und wenn die Zeit mal knapp war, skippte ich am ehesten noch die Waden. Dies hat sich definitiv durch die Geschichte mit den Unterarmen geändert, denn wie auch die Unterarme sind es die Waden, die man in kurzen Hosen sieht. Und es gibt wirklich kein amüsanteres und gleichzeitig bemitleidenswerteres Bild als eine/n Trainierende/n mit muskulösem Oberkörper und gleichzeitig Waden wie Zahnstochern. Das passt einfach nicht zusammen und man denkt eher an ein Kastanienmännchen als an einen durchtrainierten Athleten, dessen enormen Oberkörper diese dünnen „Stelzen“ auch noch dauerhaft tragen müssen. Im WorldWideWeb gibt es dazu genug Bilderserien oder Videos unter dem Titel never skip leg day. Wer das gehen hat, weiß genau, wovon ich spreche.
Aus diesem Grund appelliere ich an alle Athleten, Sportler und Fitnessinteressierte: Trainiert wirklich ALLE Muskeln. Das optische Erscheinungsbild und das Mehr an Kraft wird euch auf allen Ebenen weiterbringen…
PS: Danke Honey, ohne dich wäre ich vielleicht sonst zum Kastanienmännchen geworden… 😉